Australien - Teil 2 - 30.10. - 29.11. 2006


30.10.2006 bis 2.11.2006 - Crescent Head bis Port Macquarie
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht fahren wir nach Crescent Head. Allein die Fahrt dorthin ist wunderschön. Das ebene Hinterland wird dominiert von der Weidewirtschaft. Man sieht nur Bauernhöfe, Stiere und Pferde. Die Höfe sind recht schön herausgeputzt und manchmal sehen die Landwirtschaften eher einem Park ähnlich als einem Bauernhof. In Crescent Head angekommen erklimmen wir als erstes eben diesen und stellen fest, dass es hier einen ganz besonderen kleinen Golfplatz gibt. Dieser Platz hat zwar nur 6 Löcher, die haben es aber in sich. Auf einer Landzunge geht es immer bergauf und bergab und obwohl die einzelnen Löcher nicht allzu lange sind, hat einfach die Tatsache hier blitzartig einen Ball in den Fluten des Pazifik zu verlieren seinen eigenen Reiz. Birdie gibt es diesmal keines, dafür aber einige Pars, wobei auch Gerti fleißig dazu beiträgt. Nach 12 Löchern und dem Erwerb eines Hutes für Gerti fahren wir weiter nach Kempsey. Die Stadt mit ihren 10.000 Einwohnern liegt am Macleay River und erstrahlt ebenso wir Grafton im Lila der Jacarandabäume. Wir beziehen unser Quartier am Riverside Parkplatz und machen noch einen Bummel durch die Stadt.

Weiter geht es landeinwärts, immer dem Macleay River folgend. Das Hinterland ist wie überall lieblich und reizvoll. Die kleinen landwirtschaftlich orientierten Ortschaften verlieren sich in der Weite des Landes. Wir fahren ca. 50 Kilometer bis Bellbrook, am Oberlauf des Flusses. Auf unserer Weiterfahrt Richtung Süden besuchen wir noch das Infocenter von Kempsey und deckten uns mit den Unterlagen für die kommenden Gebiete ein. Endpunkt unserer Tagesetappe ist die Stadt Port Macquarie. Leider überrascht uns ein plötzlicher, starker Regen und so verschieben wir die weitere Erkundung auf den nächsten Tag. 

Obwohl Port Macquarie bereits seit ca. 1820 existiert fehlt es der Stadt leider an Charme. Kein alter Ortskern, wenige historische Gebäude. Wir begnügen uns daher mit einem ausgedehnten Spaziergang entlang des Strandes, welche uns zur Mündung des Hasting River bringt. Auch hier haben Viele die Steine der Hafenbefestigung bemalt, aber kein Vergleich zur Vee Wall von Nambucca Heads. Allerdings stammt aus dieser Gemeinde der erste Prime Minister Australiens - Sir Edmund Barton. Gerti leistete ihm auf seiner Bank Gesellschaft. Wir fahren noch ein paar Kilometer ins Hinterland, in die beschauliche Ortschaft Comboyne. Kaum angekommen geht über dem Ort ein heftiges Gewitter mit ordentlichem Hagel nieder. Es ist schon wirklich eigenartig, überall wo wir hinkommen bringen wir Regen, jetzt auch Hagel. Der Spuk dauert 20 Minuten und dann scheint wieder die Sonne. Plötzlich überspannt ein mächtiger Regenbogen den Ort. Die untergehende Sonne genau im Rücken ist dies ein grandioser Anblick. Wir beschließen hier über Nacht zu bleiben, den lokalen BBQ zu nutzen und uns ein leckeres Abendessen zu brutzeln.

Trotz herrlich ruhiger Nacht kann Gerti nicht gut schlafen und wir fuhren daher nur ein kleines Stück in Richtung Küste. Wir verlassen wieder das Comboyne Plateau welches landschaftlich sehr reizvoll ist und mit der Grafschaft York verglichen wird und kommen nach kurzer Fahrt zur Ortschaft Wauchope. Einige Kilometer nach Wauchope liegt die Rocks Ferry Reserve an den Ufern des Hasting River. Ein idyllischer, ruhiger Platz, an welchem wir unser Lager beziehen. Nach einer kurzen Erfrischung im Fluss genießen wir den Nachmittag faulenzender Weise im Schatten der Bäume.

 
 
 
 

3.11.2006 bis 12.11.2006 - Around Taree
In der Nacht setzte wieder Regen ein und wir werden noch einen Tag länger in Port Macquarie bleiben. Shoppincenter besuchen, Homepage aktualisieren und die Zeit totschlagen. Am nächsten Morgen regnete es nach wie vor ohne Unterlass. Wir beschließen noch einen Tag abzuwarten bevor wir unsere Reise weiter fortsetzen. Der erste Tag, an dem wir keinen einzigen Meter fahren. Wir selbst trotzten jedoch dem Wetter und machen einen Strandspaziergang im Regen. Total durchnässt müssen wir uns erst mal trockenlegen. Danach noch schnell eine Mahlzeit kochen und mit einem Buch bewaffnet ab in die Koje. Am Morgen werden wir durch geschäftiges Treiben rund um unseren Parkplatz geweckt. Trotz des weiterhin schlechten Wetters wird der heute stattfindende Port Macquarie 2006 Ironman Triathlon vorbereitet. Das Redrennen sowie der Laufbewerb werden am Ocean Drive ausgetragen, genau vor unserem Camper. Wir haben somit einen Logenplatz. Es regnet weiterhin in Strömen und wir beschließen unsere geplante Tour umzudrehen und fahren deshalb in südliche Richtung bis Wootton. Wir werden also zuerst die Küste hochfahren und dann im Hinterland wieder runter. Es regnet weiterhin. Dicke Wolken und schwerer Regen herrschen auch heute wieder vor. Nun mittlerweile den 4. Tag. Wir fahren zum Infocenter in Bulahdelah und versorgen uns mit Infomaterial und dem Wetterbericht. Ernüchternd, auch die nächsten 3 Tage soll es regnerisch bleiben. Unser heutiges Tagesziel ist Pacific Palms und es gießt nach wie vor wie aus Eimern. 

Endlich hat sich der Regen beruhigt und es ist nur mehr stark bewölkt. Ab und zu kommt schon ein wenig die Sonne durch. Wir fahren zu der Ortschaft Coomba Park, welche am Wallis Lake liegt. Die ganze Gegend hier nennt man die Great Lakes, wenngleich lediglich der Myall Lake und der Smiths Lake echte Süßwasserseen sind. In den Wallis Lake fließen jede Menge Flüsse und Bäche, der See selbst ist aber zum Pazifik hin offen. Wir fahren über eine schmale Landbrücke bis zur Doppelortschaft Tuncurry / Forster. Hier mündet der See in den Ozean. Mittlerweile hat sich die Sonne durchgesetzt und wir können unser Mittagessen bei der Fishermans Cooperative in Tuncurry im Freien einnehmen. Ein Pelikan leistet uns dabei Gesellschaft. Anschließend erkunden wir mit den Fahrrädern die Stadt. Wir entdecken ein Strandbad, das als Rockpool direkt am Strand errichtet ist. Weiters finden wir einen schönen Parkplatz direkt am Meer beim Bicentenial Walk, wo wir unser Nachtquartier aufschlagen. Wir nehmen noch ein Bad im Rockpool, sehr erfrischend und angenehm. Über Nacht hat es wieder zu regnen begonnen. Wir nutzen den Tag indem Gerti wieder einmal einen Friseurtermin wahrnimmt. Gegen Nachmittag gehen wir noch den Bicentenial Walk, einen mehrere Kilometer langen Weg mal am Strand entlang - mal hoch über den Klippen. Beim Rockpool bereiten wir uns am BBQ unser Abendessen, bevor wir wieder unseren gestrigen Parkplatz zur Nachtruhe ansteuern. Die ganze Nacht hindurch regnet es immer wieder. Am Morgen weckt uns ein Officer, welcher uns darauf aufmerksam macht, dass es hier verboten ist zu Nächtigen. Wir sagen ihm, dass es hier keinerlei Verbotsschilder gibt, aber er war der Meinung, dass irgendein lokales Gesetz das Nächtigen nahe der Küste verbietet. Wir wären aber sowieso heute weitergefahren und ließen uns deshalb auch brav belehren. Leider ist das Wetter noch immer nicht so toll. Trotzdem besteigen wir das Cape Hawke, einen 420 Meter hohen Felsvorsprung. Die Strasse bis zum Parkplatz ist so steil, dass sich wegen der nassen Fahrbahn unsere Räder durchdrehen und wir unser Auto lieber unten stehen lassen. Als Entschädigung für den langen Aufstieg begleitete uns ein Hund aus der Umgebung. Unser Weg führt uns weiter über Hallidays point, Diamond Beach, Satwater und Old Bar bis Harrington an der Mündung des Manning River. 

Am Morgen strahlt die Sonne vom Himmel bei frischen 10 Grad. Nach dem Frühstück gehen wir die Breakwater Wall entlang, ein sehr langer künstlicher Damm, welcher die Ortschaft vor der anbrausenden Brandung schützt. Viele Angler versuchen hier ihr Glück und manche finden es auch. Weiter geht unsere Reise über Crowdy Head zur Ortschaft Lake Kathie. Ein Strand schöner als der andere. Als Ziel unserer heutigen Etappe wählen wir wieder Port Macquarie, da wir hier den besten Internetempfang haben um einerseits die anstehenden Telefonate über Skype zu führen als auch die Homepage wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Natürlich machen wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang. Man spaziert von einer Bucht zur nächsten, menschleere Strände, unberührte Natur, ein Traum.

Noch rasch die Vorräte ergänzt und ab geht es zurück nach North Haven, wo wir noch auf den North Brother hinauffahren. Die Aboriginals sehen in den 3 küstennahen Bergen 3 Brüder. Relikte aus der Traumzeit. Dankenswerter Weise hat man auf den doch immerhin 487 Meter hohen North Brother eine asphaltierte Strasse gebaut. In nur knapp 2 Kilometer erklimmt man diese Höhe und man fühlt sich an die einstigen steilen Passstrassen Österreichs erinnert. Mit Steigungen zwischen 25 bis 30 Prozent geht es steil bergauf. Oben angekommen eröffnet sich ein grandioses Panorama. Die Fernsicht ist enorm. Sowohl nach Norden als nach Süden schweift der Blick an die 200 Kilometer die Küsten entlang. Einzigartig und unbedingt empfehlenswert. Weiter geht unsere Reise bis nach Taree. In der kleinen Gemeinde Cundletown beziehen wir direkt am Ufer des Manning River unser Nachtlager. Nachmittags ziehen mächtige Wolken über das Land und da und dort gewitterte es. Wir blieben davon verschont und genießen einen wunderbaren Abend vor unserem Camper.

Am Morgen ist es wieder bewölkt. Wir setzen unsere Fahrt fort und erreichen über Taree und Wingham den Bucketts Way, welcher uns über die grünen Hügel der Buketts Range zu den Ortschaften Krambach, Gloucester und Stroud wieder nach Süden zum Pacific Highway bringt. Die Landschaft erinnert uns teilweise an unser heimisches Voralpenland und teilweise an Neuseeland. Dank der Niederschläge der letzten Tage ist alles wunderbar grün und die Blumen sprießen überall. Ziel unserer heutigen Etappe ist der Doppelort Tea Gardens / Hawks Nest. Die Orte liegen links und rechts des Myall River, welcher hier in Port Stephans in den Ozean mündet. Die Orte sind sehr touristisch geprägt und entsprechen nicht unbedingt unseren Vorstellungen von idyllischen Küstestädtchen. Wir fahren noch kurz bis Port Stephans, einem riesigen natürlichen Hafen und machen einen Strandspaziergang. Zum ersten Mal erlebten wir die Fliegen als Plage.

 
 
 
 
 
 

13.11.2006 bis 15.11.2006 - Maitland bis Scone
Am Morgen besuchen wir noch schnell die Wäscherei in Tea Garden und lernen zufällig einen Deutschen kennen, der mit seinem Mercedes Sprinter ebenfalls durch die Lande tingelt. Er macht uns auf den Myall Lakes National Park Park aufmerksam und da im speziellen auf die großen Sanddünen. Da wir unsere Wäsche sowie irgendwo zum trocknen aufhängen müssen fahren wir in den Park zum Mango Brush Campground. Ein starker, warmer Wind trocknete die Wäsche in Nu und wir besuchen noch die Dünenlandschaft. Ein wirklich guter Tipp. Wirklich sehenswerte riesige Dünen und Millionen Fliegen. Von Süden näherte sich eine dunkle Wolkenfront und wir fahren ins Landesinnere bis nach Seeham. Kaum angekommen entlädt sein ein heftiges Gewitter. 

Heute besuchen wir das Hunter Valley. Wir fahren nach Maitland und von da aus über Braxton und Cessnock nach Singleton. Das Lower Hunter Valley ist eigentlich kein Tal sondern ist eher flach bis leicht hügelig. Es wird hier in großem Stil Weinanbau betrieben. Sehr groß, sehr mondän, sehr teuer. Wir sind da natürlich anderes gewöhnt. Schmerzlich vermissen wir hier die bei uns üblichen Heurigen und kleinen Lokale. Weiter geht die Fahrt entlang des Golden Highway. Links und rechts der Strasse sind riesige Kohlegruben und Abraumhalden zu sehen. Das Bild wird noch durch die Liddell Powerstation ergänzt, eines der größten Kraftwerke Australiens. Alles zusammen kein sehr schöner Anblick. Wenige Kilometer weiter beginnt das Upper Hunter Valley in welchem neben dem Kohleabbau und dem Weinanbau auch die Pferdezucht ganz großgeschrieben wird. Ein herrlicher Sonnenuntergang entschädigte dann noch für die Tristesse der Landschaft.

Unsere Fahrt führt uns über Muswellbrook und Scone, the Australian Horse Capitol, zu den Burning Mountains. Vor ca. 6.000 Jahren wurde hier ein unterirdisches Kohleflöz in Brand gesteckt und schwelt seit dem vor sich hin. Was diesen Brand verursacht hat kann man nicht sagen. Blitzschlag oder Waldbrand oder gar Schlagwetter - wer weiß. Ein wunderschöner Weg führt zu der Aussichtsplattform.

Auf unserem Weg Richtung Sydney / Blue Mountains fahren wir diesmal die direkte Strecke über Muswellbrook nach Singleton. Auch hier herrschen Bergbau und E-Wirtschaft vor. Noch dazu geht heute ein sehr starker Wind, welcher die ganze Umgebung wegen des aufgewirbelten Staubes in ein schmutziges Grau taucht. Die Kohlegruben werden im Tagebau betrieben und der Abraum stapelt sich über eine gewaltige Fläche des Hunter Valley. Passt eigentlich so gar nicht zu dem bekannten Idyll der Weinregion. Wir fahren noch weiter bis kurz vor Putty. Zur Linken der Yengo NP zur Rechten Wollemi NP. Durch enge Täler geht eine gewundene, teilweise steile Strasse nach Windsor. Eine Wohltat nach der zum Teil extrem vergewaltigten Landschaft des Hunter Valley.

 
 

16.11.2006 bis 17.11.2006 - Blue Mountains
Nach einer sehr ruhigen Nacht erwartet uns ein eiskalter Morgen. Nach Aussage der einheimischen Bevölkerung der kälteste seit über 65 Jahren. Wir führen ab sofort neben schlechtem Wetter auch arktische Temperaturen im Angebot. Unser Weg führt uns in die Blue Mountains. Nachdem wir fast 170 Kilometer nur durch die unberührte Natur der Nationalparks fuhren erwartet uns hier wieder die Zivilisation. Wir sehen uns ein Opalmuseum an, welches seine Artefakte auch zum Kauf feilbietet. Es sind wirklich wunderschöne Steine dabei. Jene, welche uns besonders gut gefallen sind so im Bereich zwischen 4.000,-- und 12.000,-- australische Dollar. Das ist uns ein klein wenig zu viel. Da für morgen das Wetter wärmer und freundlicher angesagt ist, fahren wir auf den Picknickplatz bei Bilpin und nutzen das gute Internet um die Homepage zu aktualisieren und unsere Passage für Tasmanien zu reservieren. Wir haben beschlossen, am 21.12. nach Tasmanien zu fahren um dem Trubel der Urlaubszeit und der Hitze des Hochsommers ein wenig zu entkommen. Zu unserem größten Bedauern müssen wir mitteilen, dass unsere Digitalkamera den Dienst eingestellt hat. Wir müssen uns in Sydney eine neue kaufen um unsere Reise nach wie vor dokumentieren zu können.

Heute ist Kaiserwetter. Die Sonne lacht vom tiefblauen Himmel. Unser erster Weg führt uns zum Mount Wilson. Die dortige Ortschaft gleichen Namens ist wunderschön. Alte Häuser mit riesigen Gärten. Die Rhododendren blühen und es herrscht eine himmlische Ruhe. Dies alles spielt sich in einer Höhe von ca. 1.100 Meter ab. Im Hochsommer, wenn Sydney unter tropischen Temperaturen leidet, herrscht hier oben eine angenehm Kühle. Im Ort finden wir kein einziges Haus for sale“. Wir wollen eigentlich die Abkürzung über Bell nach Mount Victoria nehmen, doch ein vor wenigen Tagen ausgebrochenes Buschfeuer großen Ausmaßes hinderte uns daran. Die Strasse ist gesperrt. Die Ausweichroute führte uns nach Lithgow, von wo wir weiter nach Blackheath fahren um uns dort den Evans Lookout anzusehen. Weiter ging es nach Katoomba, dem Zentrum des Blue Mountain Tourismus. Die Strasse zu dem Highlight Echo Point / Three Sisters weist jede Menge herrlicher Aussichtspunkte auf bei denen man auf keinen Menschen trifft. Ganz anders am Echo Point. Hier werden massenhaft Touristen durchgeschleust. Wir haben hier einen Vorgeschmack erhalten, was uns an anderen touristischen Highlights wie Uluru oder Great Ocean Road erwarten wird. Wir lassen uns jedoch nicht die Laune verderben und besuchen noch die Wentworth Falls. Unser Nachtlager schlagen wir in Woodford auf und sind somit nur mehr wenige Kilometer von Greater Sydney entfernt, wohin wir morgen aufbrechen werden.

 
 

18.11.2006 bis 20.11.2006 - Sydney
Unsere Anreise nach Sydney verläuft ereignislos und unproblematisch. Als erstes steuern wir den nördlichen Stadtteil Chatswood an um für die kaputte Kamera Ersatz zu schaffen. Leider ist diese nicht vorrätig und so fahren wir noch weiter in die George Street im CBD. Dort wurden wir fündig und treten den Weg nach Croydon Park an um uns mit Kathi und Reinhard zu treffen. Nach einem kurzen Begrüßungstrunk und einer leckeren Jause lässt es sich Reinhard nicht nehmen uns noch schnell ein paar Highlights Sydneys zu zeigen. Am Abend lernen wir dann noch die beiden Töchter samt deren Freunden kennen und haben viel Spaß. Um 11:00 Uhr vormittags treffen wir uns wieder und Reinhard fährt mit uns erneut in die Stadt. Wir parken den Wagen im CBD und erkundeten zu Fuß die Sehenswürdigkeiten. Zuerst geht es über die Rocks zur Harbour Bridge, wo wir einen der Pfeiler erklimmen. Von hier hat man einen ganz tollen Rundblick. Reinhard erklärte uns Alles und wir gewinnen einen ersten Eindruck über die Größe und Schönheit der Stadt. Weiter geht es über den Circular Quay zur Oper. Wir bewundern das Bauwerk von allen Seiten und gehen dann die Macquarie Street wieder stadteinwärts bis zu unserem Parkplatz. Weiter führt uns der Weg in die östlichen Vororte. Hier wird Sydney immer vornehmer und teurer. Nach einem Abstecher zum Royal Yacht Club, von wo die Boote zum berühmten Sydney / Hobart Race starten, fahren wir hinaus bis zu dem South Head. Nach einem Rundgang zum Leuchtturm lassen wir uns eine leckere Fischmahlzeit bei Doyles schmecken. Kaum in Croydon Park angekommen fahren wir noch mit Kathi auf einen Drink in den Ruderklub von Abbotsford. Müde und erschöpft, aber mit unvergesslichen Eindrücken fahren wir noch zu unserem Schlafplatz um Kraft für den kommenden Tag zu tanken.

Mit dem Zug fuhren wir vom Stadtteil Burwood zum Circular Quay. Dort nehmen wir die Fähre nach Manly. Während der Überfahrt hat man sehr gute Ausblicke auf die Oper, die Harbour Bridge, den CBD sowie auf die Heads, wo sich der gewaltige Naturhafen zum Pazifik hin öffnet. Obwohl Manly ebenfalls zu Greater Sydney gehört ist es hier weit weniger hektisch und man kann schöne Spaziergänge unternehmen. So schlendern wir zum Surf Beach, lassen uns eine Pizza schmecken, machen noch einen Spaziergang und fahren dann wieder mit der Fähre nach Downtown. Noch mal kurz hoch zur Oper bevor wir mit einem Spaziergang durch den botanischer Garten unseren Ausflug beenden. Mit dem Zug geht es zurück nach Burwood und dann wieder ab auf unseren Schlafplatz beim Henleypark in Enfield.

 
 
 

21.11.2006 bis 22.11.2006 - Illawarra Region
Heute heißt es Abschied nehmen. Kathi hat uns noch zum Frühstück eingeladen und wir genießen die paar gastlichen Stunden. Wir wüssten gar nicht was wir ohne der Hilfe von Kathi und Reinhard gemacht hätten. Nicht nur das wir all unsere Post an deren Adresse liefern lassen, so hat uns Reinhard wirklich in der kurzen Zeit mit Sightseeing und Wissen so voll gestopft wie es keiner besser hätte machen können. Beide sind ganz liebe Gastgeber und wir wurden aufs Angenehmste in der Familie aufgenommen.

Wir verlassen Sydney in südlicher Richtung und fahren entlang der Küste in die Illawalla Region. Dieser Landstrich erstreckt sich von Stanwell Park Park bis Gerroa. Wie an einer Perlenschnur sind die kleinen Orte aufgefädelt. Die Berge schieben sich bis an die Küste vor und die Strasse ist teilweise auf Hangbrücken in den Pazifik gebaut. In Woollongong werden die Vorräte aufgestockt und wir fahren weiter, den Lake Illawarra zur Rechten bis kurz vor Kiama. In der Nacht kommt auf einmal Wind aus Westen auf und die Temperatur klettert auf über 31 Grad um 5:30 Uhr morgens. Wir holen via Internet die Wettervorhersage ein und die Tagestemperaturen wurden mit 37 Grad vorausgesagt. Weiters erfahren wir übers Internet, dass die Brände rund um Sydney durch den starken Wind wieder angefacht wurden und bereits über 6.800 ha. Buschland den Flammen zum Opfer fiel. Wegen der durch den starken Wind noch unerträglicheren Hitze fahren wir nur kurz an die Küste bei Kiama und sahen uns die Blowholes an, um dann weiter ins Hinterland auf 600 Meter Höhe zu flüchten. Auch hier ist es noch heiß, aber 32 Grad sind eben kühler als 37 Grad. Unser Weg führt uns in den Budderoo Nationalpark wo wir die Carrington Falls besuchen. Auf dem Rückweg versperrt uns eine ca. 1,5 Meter lange Schlange den Weg, welche sich auf der warmen Betondecke des Gehweges offensichtlich wohl fühlt. Leider können wir sie nicht identifizieren und machen deshalb vorsichtshalber einen Bogen um sie. Anschließend geht es weiter über Mittagong, Berrima und Moss Vale nach Fitzroy Falls, wo wir uns die gleichnamigen Wasserfälle ansehen. Kurz vor Kangaroo Valley überqueren wir den Hampdon River auf der ältesten noch in Gebrauch befindlichen Hängebrücke Australiens bevor wir auf einem Hügel kurz vor Berry unser Nachtlager aufschlagen. Die Temperatur fällt innerhalb von 1/2 Stunde von 33,8 Grad auf 21,2 Grad. 

Die Nacht ist sehr angenehm. Die Temperaturen haben sich wieder auf ein normales Niveau eingependelt und wir fahren zurück an die Küste um uns noch das kleine Städtchen Gerroa, besser gesagt den Strand dort anzusehen. Super Sandstrand so weit das Auge reicht und keine Menschseele.

 
 
 

23.11.2006 bis 26.11.2006 - Jervis Bay bis Batemans Bay
Unser nächstes Ziel ist Huskisson an der Jervis Bay. Das Wasser der Bay erstrahlt in den vielfältigsten smaragdgrünen Tönen und man glaubt sich fast in der Südsee. Die Bay hat eine ernorme Ausdehnung und beinhaltet eine ca. 10-mal größere Wasserfläche als der riesige Naturhafen Sydneys. Im Süden der Bay liegt der Booderee NP, welcher nicht zu New South Wales gehört sondern von Camberra verwaltet wird. Wir fahren bis zur Murrays Beach und machen einen sehr schönen Spaziergang. Das Meer spielt in allen Farben und der weiße Sandstrand ist schon wirklich etwas Besonderes. Am Morgen springen wir in die Fluten und genießen ein herrliches Bad. Der NP ist relativ groß und wir fahren zu ein paar der angegebenen Punkte. Überall weiße Strände und smaragdgrünes Wasser. Am Nachmittag gehts weiter zum Green Patch Campground wo wir baden gehen. Herrlich erfrischend und eine wahre Augenweide Prädikat: unbedingt empfehlenswert! Am Abend fahren wir wieder zu unserem Parkplatz an der Murrays Beach und die kleinen Papageien und großen Kangaroos leisteten uns Gesellschaft.

Als erstes besuchen wir am Morgen den botanischen Garten des NP. Nach einem ausgiebigen Spaziergang fahren wir die paar Kilometer bis Hyams Beach. Der Strand ist schon sensationell - angeblich der weißeste Sandstrand der Welt. Entlang des St. Georges Basin, einem riesigen Brackwassersee, geht es weiter bis Ulladulla und dort direkt zur Fishermans Coop. Es ist wieder mal fangfrischer Fisch in Form von Old Traditional Style Fish and Chips angesagt. Gut gestärkt gehts weiter zum Warden Lighthouse, von wo ein Bushwalk entlang der Klippen führt. Ein wirklich außergewöhnlicher Spaziergang! Herrliche Ausblicke und die Grillen zirpen so laut, dass es einem schon fast wehtut in den Ohren. Am späteren Nachmittag fahren wir noch bis Kioloa wo wir unseren Nächtigungsplatz direkt am Strand einnahmen.

Heute ist Sonntag und die Einheimischen bringen ihre Boote zu Wasser. Wir fahren ein paar Meter weiter um den Leuten nicht die Trailerparkplätze zu verstellen und können keine 10 Meter von uns entfernt einen Seeadler beobachten, bevor sich dieser majestätisch in die Lüfte erhebt. Leider ist es heute stark bewölkt und wir nutzen den Tag um etwas weiter nach Süden zu gelangen.

 
 
 
 

27.11.2006 bis 29.11.2006 - Sapphire Coast
Nachdem das Wetter sich gebessert hat, beschließen wir in Kianga die Fahrt zu unterbrechen um das kleine Küstenstädtchen zu Fuß zu erkunden. Unser Weg führt uns etwas oberhalb des Strandes bis zum Hafen. Während der Ferien muss hier richtig was los sein. Zumindest sind die Parkplätze von beachtlichem Ausmaß, wenngleich derzeit unbenutzt. 

Was für ein Tag! Die Sonne lacht vom Himmel und dieser ist strahlend blau. Wir werden heute ganz bewusst nur einen kleinen Teil der Sapphire Coast nach Süden folgen, dies aber umso intensiver. Gleich zu Beginn gehen wir den Boardwalk kurz vor den Toren Naroomas, bevor wir den Ort selbst besichtigen. Wie überall hier sind die Farben spektakulär. Besonders das Meer schillert in unglaublichen Türkis- und Grüntönen. Weiter führt uns der Weg zur Mystery Bay, einem weiteren Höhepunkt dieser Küste. Die Küste ist hier nicht mehr so sanft und friedlich wie noch ein paar Kilometer nördlicher sondern weißt auch immer wieder felsige Abschnitte auf. Aber gerade darin liegt der Reiz dieses Küstenabschnittes. Szenerien von unwirklicher Schönheit, absolute Ruhe, ein Platz zum genießen. Schweren Herzens reißen wir uns von hier los und überqueren den Lake Wallaga, ein Brackwasserbecken, bevor wir auf unserem Weg nach Bermagui noch am Camel Rock vorbeikommen. In Bermagui besuchen wir die lokale Fishermans Coop um wieder einmal dem leckeren Fisch zu frönen. Die beste Fishermans Coop bei der wir je waren. Hervorragender Fisch, ordentliche Portionen, günstiger Preis. Zum Abendessen nehmen wir uns noch ein Dutzend Austern mit, die hier ganz besonders gut gedeihen. Die Strasse führt noch zu einigen Aussichtspunkten, bevor sie sich etwas ins Hinterland verlagert. Vorbei an saftigen Wiesen auf denen glückliche Kühe weiden fahren wir bis nach Tanja wo wir unseren Parkplatz beziehen. 

Nach einer absolut ruhigen Nacht erwachen wir gut ausgeschlafen und beginnen den Tag mit einem erfrischenden Bad in der Lagune von Tathra. Weiter führt uns unsere heutige Etappe nach Bega, der Käsemetropole von New South Wales. Wir besuchen das Bega Cheese Heritage Center, verkosten jede Menge Sorten und kaufen auch einige ein. Weiter geht Â’es nach Candelo im Landesinneren. Hier dreht sich alles um die Milchwirtschaft. Zurück am Prinzess Highway fahren wir wieder Richtung Bega, um letztendlich die küstennahe Strasse nach Tura Beach zu erreichen. In Tura Beach suchen wir den Lions Club Parkplatz in der Nähe des Golfplatzes auf um zu nächtigen. Vielleicht spielen wir morgen eine Runde. 

Starker Wind weckt uns heute Morgen. Wir beschließen daher das Golfen ausfallen zu lassen und machen uns auf den Weg nach Eden. Eden liegt am südlichen Ende der Sapphire Coast, von der wir nur schweren Herzens Abschied nehmen. Dieser Teil Australiens hat es uns angetan! Nicht ganz so easy wie weiter im Norden, bei weitem nicht so touristisch wie an der Gold- oder Sunshinecoast, dafür faszinierende Küstenabschnitte mit kristallklarem Wasser, versteckten Buchten, unglaublichen Farben und Ruhe, Ruhe, Ruhe! 

Unser nächster Weg führt uns zur Fishermans Warf, wo wir uns noch mit Frischfisch eindecken und unserem Weg ab sofort ostwärts folgen - Richtung Melbourne. Die nächste größere Ortschaft ist Orbost, welche jedoch noch ca. 180 Kilometer weiter westlich liegt. Wir beschließen den heutigen Tag an der Grenze zwischen New South Wales und Victoria ausklingen zu lassen.